Lukas-Maximilian Holz (2021)
Einfluss von Blühstreifen auf das Arthropodenvorkommen im Agrarökosystem mit Winterraps (Brassica napus L.), Bachelorarbeit, Freie Universität Berlin

Zusammenfassung

Intensive Landnutzung sowie monotone Agrarlandschaften führen zu einem Rückgang der Biodiversität und begünstigen die Vermehrung spezialisierter Schädlinge. Diversitätsflächen (DF) wie Blühstreifen, Begleitflora oder Ausgleichsflächen können als Agrarumweltmaßnahmen einen positiven Einfluss auf die biologische Vielfalt ausüben und natürliche Gegenspieler von Schadorganismen fördern. Dadurch besitzen sie das Potenzial, eine nachhaltige Ergänzung zur Schädlingskontrolle darzustellen.

In dieser Arbeit wurden drei Winterrapsfelder mit angrenzenden DF mit einem Kontrollfeld ohne DF verglichen. Anhand von Biomassen, Artenzahlen sowie Individuenzahlen ausgewählter Arthropodengruppen wurde der Einfluss der Blühstreifen auf das Agrarökosystem untersucht. Zusätzlich wurde der Fraßschaden an Rapspflanzen erhoben.

Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Biomasse als auch die Artenzahl vieler Arthropodengruppen in den Feldern mit angrenzenden DF erhöht waren. Der bedeutende Rapsschädling Psylliodes chrysocephalus konnte jedoch nicht reduziert werden, während Lepidopterenlarven in den Testfeldern weniger häufig vorkamen. Der Fraßschaden am Raps war im Kontrollfeld am höchsten, unterschied sich jedoch nicht signifikant von den Feldern mit DF.

Insgesamt besitzen Diversitätsflächen großes Potenzial, kostengünstige und ökologische Alternativen zu chemischen Pflanzenschutzmitteln bereitzustellen. Sie fördern Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit, jedoch eignen sich nicht alle Saatgutmischungen gleichermaßen zur Schädlingskontrolle. Weitere Forschung ist notwendig, um gezielt Nützlingsarten zu fördern und damit Schädlingspopulationen dauerhaft regulieren zu können.